Wieso Polygone gruseliger sind als jede HD-Grafik
Demakes stellen die Frage, wie sich Spiele früher gespielt hätten. Der Entwickler des Dead Space Demake musste sich bei der Entwicklung noch ganz anderen Fragen stellen.
Was wäre, wenn Bloodborne für die erste Playstation erschienen wäre? Wie würde sich Silent Hill 2 auf dem Gameboy oder Terraria in Pico-8 spielen? Fraser Brumley gehört zu einer Gruppe von Spieleentwickler*innen, die Antworten auf diese Gedankenspiele suchen. Ihre Demakes beantworten die Frage, wie ein Spiel hätte aussehen können, wenn es früher erschienen wäre.
"Ein Demake ist, wenn du ein Spiel in einem älteren Stil neu machst", erklärt Brumley. "Der Stil kann sich sowohl auf das Visuelle als auch das Gameplay beziehen." Der Entwickler hat das erste Level des 2008 erschienenen Horrorspiels Dead Space nachgebaut. Der Clou: Sein Spiel sieht aus, als sei es für die erste Playstation erschienen – zwei Konsolen-Generationen, bevor das Original erschienen ist. Entsprechend grob sind die Texturen und kantig die Figuren. Und doch sind Charaktere, Umgebung und Atmosphäre unverkennbar.
"Ich entwickelte eine kleine Obsession mit dem Spiel"
Brumleys Dead Space ist nur auf dem PC spielbar. Andere Demakes gehen noch weiter und funktionieren nur auf den Konsolen, für die sie erdacht wurden. So sieht beispielsweise Super 3D Portals 6 nicht nur aus wie Portal für den Atari 2600, sondern lässt sich auch nur auf einem spielen. Die Spielidee des Originals bleibt erhalten, auch wenn die Interpretation der Demake-Entwickler*innen drei Jahrzehnte in der Videospielgeschichte zurückspringt.
Auch Low Mem Sky, einem Demake von No Man’s Sky in der Pixel-Engine Pico-8, geht es nach wie vor um das Erkunden fremder Planeten. Im Gone-Home-Textadventure werden weiterhin Briefe und Notizen der Familienmitglieder gelesen. Und Nokialogic simuliert, wie Pathologic auf dem Nokia 3110 hätte aussehen können, konzentriert sich aber immer noch auf das Überleben einer Seuche.
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